Protest gegen Gen-Mais-Anbau im Kreis Karlsruhe
BUND erklärt: Vorhaben in Rheinstetten und Linkenheim-Hochstetten sind riskant und unnötig

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Regionalverband Mittlerer Oberrhein, protestiert gegen den für das Frühjahr 2006 geplanten Anbau von genmanipuliertem Mais in Rheinstetten und Linkenheim-Hochstetten im Landkreis Karlsruhe. Die im Standortregister der Bundesregierung angemeldeten gentechnischen Vorhaben sind zwei von derzeit insgesamt sieben in Baden-Württemberg, nachdem Anmeldungen für Kraichtal-Münzesheim im Kreis Karlsruhe und Lichtenau-Scherzheim im Kreis Rastatt zurück gezogen worden sind. Sie lassen nicht nur außer Acht, dass die Risiken der Gentechnik für Menschen und Ökosysteme unabsehbar sind. Die Anbaupläne in der Region sind wegen der Gefahr der Verunreinigung angrenzender Flächen ein Angriff auf die Bemühungen der großen Mehrheit der landwirtschaftlichen Betriebe im oberrheinischen Mais-Saatguterzeugungsgebiet, ihren Anbau gentechnikfrei zu halten und damit Marktchancen zu sichern. Außerdem richtet sich der angekündigte Gen- Mais-Anbau gegen die Gentechnikfreie Region Mittlerer Oberrhein, die im Frühjahr 2005 ausgerufen worden ist und mit der Unterstützung von inzwischen mehr als 1.000 Menschen, Organisationen und Unternehmen den Widerstand der Bevölkerung gegen die Gentechnik in Landwirtschaft und Lebensmitteln dokumentiert.

"Es gibt keine Freiheit mehr, sich für Lebensmittel ohne Gentechnik zu entscheiden, wenn sich Verunreinigungen durch genveränderte Pflanzen in der Landwirtschaft ausbreiten können", sagt Armin Gabler, Vorsitzender des BUND-Regionalverbandes. "Ebenso gefährden die Gentechnik-Anbauvorhabendie Freiheit, ohne Gentechnik anzubauen und damit hohe Qualität anzubieten." Die Landwirtschaft am Mittleren Oberrhein braucht keine Gentechnik. Um Fraßschäden an den Pflanzen durch den Maiszünsler (einen Schmetterling) zu verhindern, wie es mit dem gentechnisch hergestellten Mais der Linie MON 810-6 vorgesehen ist, gibt es besser geeignete Methoden. BUND-Regionalgeschäftsführer Achim Schwind weiß: "Die von diesem Gen-Mais fortlaufend produzierten Giftstoffe töten nicht nur den Maiszünsler, sondern auch viele nützliche Insekten. Und die Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit sind unbekannt."

Der BUND Mittlerer Oberrhein ruft daher dazu auf, die angemeldete Aussaat in Rheinstetten und Linkenheim-Hochstetten zu unterlassen. Jetzt auf Biegen oder Brechen Gen-Mais anzubauen, ist nur im Interesse der Gentechnik-Konzerne. Für die heimische Landwirtschaft würde die Gentechnik in die Irre führen.

Warum plant das Land den riskanten Genmais-Versuch in Rheinstetten? BUND fragt Minister Hauk - Forschungsergebnisse liegen längst vor

Das Gentechnikanbau-Standortregister mit näheren Angaben zu den Flächen
(außerhalb unserer Seiten)

Gentechnikfreie Region Mittlerer Oberrhein

Die Gentechnikfreie Region Mittlerer Oberrhein wird gefördert durch die

Die Koordination der Gentechnikfreien Region hat vorläufig der BUND Mittlerer Oberrhein übernommen