5800 Unterschriften gegen Genmais-Versuche an Landwirtschaftsminister Hauk übergeben
Bericht der Bürgerinitiative

5800 Unterschriften gegen Genmais-Versuche an Landwirtschaftsminister Hauk übergeben – er will sich für die Zukunft des Ökolandbaus einsetzen

Am 13. März überreichten Vertreterinnen und Vertreter der Bürgerinitiative „Genmais freies Rheinstetten“, der Aktionsbündnisse „Gentechnik freie Region Mittlerer Oberrhein“ und „Bürger für eine gentechnikfreie Landwirtschaft in der Kurpfalz“, des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) sowie eine Ökobäuerin und ein Berufsgärtner dem baden-württembergischen Landwirtschaftsminister, Herrn Peter Hauk, mehr als 5800 Unterschriften gegen Genmais-Versuche in Rheinstetten und Ladenburg. Wie die Vorsitzenden der Bürgerinitiative und der Aktionsbündnisse bei der Übergabe ausführten, gefährdet die Freisetzung von gentechnisch veränderten Pflanzen die Existenz von Ökobauern und langfristig auch die Existenz von konventionell wirtschaftenden Landwirten. Dadurch werde dem Verbraucher die Freiheit bei der Wahl seiner Lebensmittel genommen, obwohl 80% der Bürgerinnen und Bürger keine Gentechnik auf ihren Tellern wollen.

In dem sich an die Übergabe anschließenden Gespräch erklärte Minister Hauk, dass der in der Forchheimer Versuchsanstalt geplante Versuch zusammen mit weiteren, von der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL) Braunschweig koordinierten Versuchen das Ziel hat, den konventionellen und den ökologischen Maisanbau zu schützen. In diesen so genannten Koexistenzversuchen soll der Abstand zwischen Feldern mit gentechnisch verändertem und Feldern mit konventionellem Mais bestimmt werden, der erforderlich ist, damit der konventionell angebaute Mais - trotz Pollenflug aus benachbarten Genmais-Feldern – höchstens 0,9% Verunreinigung durch den Genmais enthält. Dieser von der EU festgelegte Wert ist die Grenze, ab der Mais als gentechnisch verändert zu deklarieren ist.

Von Seiten der Bürgerinitiative wurde betont, dass die Frage der Koexistenz geklärt werden muss. Die Versuche benötigen jedoch nicht den Einsatz gentechnisch veränderten Maises; stattdessen sind konventionelle Maissorten auf ihre Eignung hin zu untersuchen und zu verwenden. Weiterhin stellte die Bürgerinitiative fest, dass die geplanten Versuche zwar geeignet sind, Sicherheitsabstände zwischen Feldern mit Genmais-Anbau und Feldern mit konventionellem Mais-Anbau festzulegen, nicht aber die - weit größeren - Abstände, die für die Koexistenz mit dem Ökolandbau erforderlich sind. In der Tat hatte der FAL-Vertreter auf der Bürgerversammlung in Neuburgweier am 10. April darauf verwiesen, dass die Versuche sich auf die Klärung des erforderlichen Sicherheitsabstands zwischen Genmais-Anbau und konventionellem Anbau beschränken.

Minister Hauk bestätigte seine aus zahlreichen Verlautbarungen bekannte Haltung, nicht nur den Fortbestand der konventionellen Landwirtschaft sondern auch den des Ökolandbaus sichern zu wollen. Deshalb sagte er zu, ergänzende Anbauversuche vornehmen zu wollen, „insbesondere, um dem Ökolandbau und dessen besonderen Erfordernissen Rechnung zu tragen“. Der Minister betonte, dass die Genmais-Versuche in Rheinstetten und Ladenburg durchführt werden; von einem Aussaattermin in der letzten Aprilwoche kann ausgegangen werden. Deshalb ruft die Bürgerinitiative „Genmais freies Rheinstetten“ die Rheinstettener Bürgerinnen und Bürger dazu auf, sich weiterhin intensiv an der Unterschriftenaktion gegen den Genmais-Anbau zu beteiligen.

(18. 04.2006)

Bürgerinitiative "Genmais freies Rheinstetten"

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