Internationaler Protest gegen Gen-Mais in Rheinstetten
Demonstrationszug mit Fahrrädern und Traktoren

Eine klares Nein zum Genmaisanbau war die Botschaft der internationalen Demonstration am 25. Juni 2008 vom Stadthaus Rheinstetten am Rösselsbrünnle zum Genmaisfeld östlich der Neuen Messe. Nicht ganz ein Dutzend Traktoren sowie rund 50 Radfahrer und Radfahrerinnen kamen gegen 19 Uhr am mit hohen Zäunen abgeschirmten Versuchsfeld des Landes an. Dass weder dieser Zaun noch die in großer Stärke präsente Polizei die Ausbreitung der genetisch veränderten Pollen verhindern können, machte für das Aktionsbündnis Gentechnikfreie Region Mittlerer Oberrhein Isabella Kober deutlich und fragte: "Wer schützt uns, die Verbraucher, die Landwirte? Dieser Versuch wird gegen den Willen der Bevölkerung durchgeführt: 80% der Verbraucher wollen keine Gentechnik, weder in der Landwirtschaft, noch im Essen. Zudem ist Rheinstetten Mitglied der Gentechnikfreien Region Mittlerer Oberrhein und positionierte sich so klar gegen die Versuche."

Bereits am Stadthaus am Rösselsbrünnle waren die Traktoren des "Trek for Nature", einer internationalen Treckerdemo für eine gentechnikfreie Landwirtschaft, zu den Aktiven des regionalen Bündnisses gestoßen. Der "Trek for Nature" war am Morgen in Frankreich vor dem Europaparlament in Strassburg gestartet und führt über 300 km durch Süddeutschland, bis er am Samstag, den 28. Juni, in Westheim im Landkreis Kitzingen in Franken ankommt. Die Fracht der Traktoren ist Bantam-Mais aus Frankreich, der zum gentechnikfreien Wochenende der Initiative "Gendreck-weg" bei Kitzingen transportiert wird. Diese nicht veränderten, von jedem und jeder vermehrbaren Maispflanzen stehen symbolisch für das Verbot von Mon810-Mais des Agrarkonzerns Monsanto in Frankreich. "Mit der Trecker-Aktion wollen wir erreichen, dass Landwirtschaftsminister Seehofer auch in Deutschland diesen Mais verbietet, denn das Risiko von Mon810 ist nicht absehbar", so Jochen Fritz, der Initiator des Trek for Nature.

In Sichtweite des Genmais-Feldes des Landwirtschaftlichen Technologiezentrums Augustenberg (LTZ) berichtete Bill Wenzel, Direktor der Kampagne "Von Bauer zu Bauer - keine Gentechnik in den USA", über die negativen Auswirkungen gentechnisch veränderter Pflanzen in den USA: "Der Anbau gentechnisch veränderter Organismen verursacht enorme Schäden. Unsere Erfahrungen beweisen, dass eine Koexistenz zwischen reiner und gentechnisch verdreckter Landwirtschaft nicht möglich ist. Noch haben die Menschen in Mitteleuropa die Chance, sich zu entscheiden." Jaen-Marie Mire, französische Feldbefreierin, betonte die Risiken des Anbaus von Genmais und dass in Frankreich die in Rheinstetten angebaute Maissorte Mon810 aus gutem Grund verboten sei.

Gestartet waren zahlreiche der Radfahrenden bereits gegen 17 Uhr am Karlsruher Marktplatz, wo vor wenigen Wochen der Gemeinderat den Beitritt zum Aktionsbündnis Gentechnikfreie Region Mittlerer Oberrhein beschlossen hatte, wie Isabella Kober berichtete. Am Feld boten dann Infostände die zur Gewinnung weiterer Mitglieder notwendigen Hintergrundinformationen zu den Gefahren der Genlandwirtschaft. Während gegen 20 Uhr die Traktoren nach Osten in Richtung der nächsten Etappe weiterknatterten, kündigte zum Abschluss der Kundgebung Armin Gabler, stellvertretender Landesvorsitzender des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), für das Aktionsbündnis an: "Wir lassen nicht locker. Unser Protest geht weiter, bis in Baden-Württemberg keine gentechnisch veränderten Pflanzen mehr angebaut werden." Gleichzeitig lud er für den 8. Juli, 19:30 Uhr, in den Zieglersaal nach Karlsruhe ein, dort wird das Bündnis bei freiem Eintritt die Arte-Dokumentation "Monsanto, mit Gift und Genen" vorführen.

Trek for Nature

Monsanto, mit Gift und Genen

Gentechnikfreie Region Mittlerer Oberrhein

Die Gentechnikfreie Region Mittlerer Oberrhein wird gefördert durch die

Die Koordination der Gentechnikfreien Region hat vorläufig der BUND Mittlerer Oberrhein übernommen