Was wird aus gentechnisch verunreinigtem Mais?
Bündnis Gentechnikfreie Region fragt das Regierungspräsidium Karlsruhe

Das Bündnis Gentechnikfreie Region Mittlerer Oberrhein hat auf der Grundlage des Umweltinformationsgesetzes diesen Offenen Brief an das Regierungspräsidium Karlsruhe gerichtet.

Sehr geehrter Herr Regierungspräsident Dr. Kühner,

seit Ende April 2010 ist bekannt, dass auch dieses Jahr importiertes Mais-Saatgut mit gentechnisch verändertem Mais verunreinigt ist. Bekanntlich werden in 13 Bundesländern Stichproben von Mais-Saatgut vor der Aussaat auf gentechnische Verunreinigungen untersucht. In Baden-Württemberg wurden von 107 Proben 4 beanstandet. Bereits im Jahr 2009 wuchs in Baden-Württemberg auf einer Fläche von rund 170 ha verunreinigter Mais auf, nach unseren Informationen auch auf Flächen im Landkreis Karlsruhe sowie im Neckar-Odenwaldkreis im Bereich des Regierungsbezirks Karlsruhe. Das zuständige Ministerium für Ländlichen Raum, Ernährung und Verbraucherschutz (MLR) hatte es versäumt, in Zusammenarbeit mit den betroffenen Landwirten hiergegen Maßnahmen zu ergreifen. Wir bitten Sie deshalb zu folgenden Fragen baldmöglichst Auskunft zu geben:

1. Was ist mit dem erneut festgestellten verunreinigten Saatgut geschehen?

2. Wurde dafür Sorge getragen, dass dieses Saatgut aus dem Verkehr gezogen wurde?

3. Ist dem Regierungspräsidium bekannt, falls das Saatgut nicht rechtzeitig aus dem Verkehr gezogen wurde, auf welchen Flächen im Bereich des Regierungsbezirks Karlsruhe das mit MON 810 verunreinigte Saatgut gegenwärtig aufwächst?

4. Welche Maßnahmen hat das Regierungspräsidium vorgesehen, um ein Eindringen des gentechnisch verunreinigten Maises in a) die menschliche und b) die tierische Nahrungskette (incl. Bienen) zu verhindern?

5. Ist seitens des Regierungspräsidiums sicher gestellt, dass mit verunreinigtem Saatgut begründete Maisbestände vor der Blüte vernichtet werden?

6.5.2010

Bündnis Gentechnikfreie Region Mittlerer Oberrhein

Beanstandetes Saatgut nicht ausgesät - Antwort von Regierungspräsident Kühner (10.5.2010) (pdf-Datei)

Inzwischen ist bekannt geworden, dass verunreinigtes Saatgut aus Niedersachsen in Baden-Württemberg ausgesät wurde:

Wer trägt die Verantwortung für illegale Genmais-Aussaat? - Recherchen von Greenpeace (6.6.2010)

Bioland und BUND Baden-Württemberg fordern Landwirtschaftsminister Köberle auf, unverzüglich Hersteller und Sorten der gentechnisch verunreinigten Saatgutproben zu nennen (6.5.2010)

Gentechnikfreie Region Mittlerer Oberrhein

Die Gentechnikfreie Region Mittlerer Oberrhein wird gefördert durch die

Die Koordination der Gentechnikfreien Region hat vorläufig der BUND Mittlerer Oberrhein übernommen