Keine Gentechnik durch die Hintertür! Aktionsbündnis Gentechnikfreie Landwirtschaft in Baden-Württemberg protestiert in Ludwigshafen gegen Anbau der Genkartoffel Amflora

(18.5.2010)

Eine Protestaktion gegen die genveränderte Kartoffel Amflora hat am 18. Mai 2010 vor den Toren der BASF in Ludwigshafen stattgefunden. Mit dabei war das Aktionsbündnis Gentechnikfreie Landwirtschaft in Baden-Württemberg. Die Kundgebungsteilnehmer forderten von der BASF den Verzicht auf Anbau und Vermarktung gentechnisch veränderter Pflanzen mit Antibiotika-Resistenz, den Verzicht auf Anbau und Vermarktung genveränderter Kartoffeln in Europa und den Verzicht auf weitere Zulassungsanträge für genveränderte Pflanzen. "Die Gentechnik kommt jetzt durch die Hintertür, da durch den breiten Widerstand von Bauern und Verbrauchern der Haupteingang versperrt ist", fasste Berthold Frieß, Landesgeschäftsführer des BUND Baden-Württemberg, die Kritik des Bündnisses zusammen.

Anfang des Jahres hatte die EU-Kommission den Anbau der Genkartoffel Amflora zwar nicht als Lebensmittel, aber als Futtermittel und Rohstoff für industrielle Fertigung zugelassen. Damit verbunden ist die Akzeptanz einer gentechnischen Verunreinigung von Lebensmitteln bis 0,9 Prozent. Die Gentechnik-Kritiker sehen hier ein Einfallstor für die schleichende Verunreinigung von Lebensmitteln mit genveränderten Bestandteilen.

Besonders problematisch ist nach Auffassung des Aktionsbündnisses der Umstand, dass Amflora ein Antibiotika-Resistenz-Gen enthält. Das kann zur Ausbreitung von Resistenzen gegen Antibiotika führen, die in der Humanmedizin wichtig sind. Doch der Anbau genveränderter Kartoffeln hätte nicht nur gravierende Folgen für Umwelt und Gesundheit, sondern auch für die Wirtschaft. "Die ganze Kartoffelbranche von der Züchtung bis zum Einzelhandel müsste aufwändige Maßnahmen gegen Kontaminationen und zur Qualitätssicherung ergreifen", erläutert Wolfgang Schleicher vom Verband Katholisches Landvolk, "die Kosten zahlen dann Bauern und Verbraucher."

Das Aktionsbündnis Gentechnikfreie Landwirtschaft in Baden-Württemberg ist ein Zusammenschluss von rund 20 Organisationen aus Landwirtschaft, Verbraucherschutz, Umweltschutz und Kirche und setzt sich für eine gentechnikfreie Landwirtschaft in Baden-Württemberg ein.

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