Roter Teppich für grüne Gentechnik?
BUND fordert das Land auf, seine Gentechnikversuche einzustellen

Kommt die Gentechnik? Wenn man Landwirtschaftsminister Peter Hauk glaubt, besteht daran kein Zweifel mehr. Anfang März 2007 wollte er auf einem Gentechnik-Symposium in Karlsruhe nicht mehr "die Frage des ,ob', sondern nur noch des ,wie'" diskutieren. "Das ist keine verantwortungsvolle Politik. Damit gibt Minister Hauk dem Druck der Agroindustrie nach - und ignoriert den Willen der Verbraucher und meisten Bauern in Baden-Württemberg", kritisiert die Landesvorsitzende des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Dr. Brigitte Dahlbender. "Statt der Gentechnik den roten Teppich auszurollen, fordern wir Minister Hauk auf, die Landesversuche mit genverändertem Mais zu beenden und die Voraussetzungen für ein gentechnikfreies Baden-Württemberg zu schaffen."

Landwirtschaftsminister Hauk könne nicht die landwirtschaftliche Bedeutung qualitativ hochwertiger Lebensmittel betonen und gleichzeitig die Gentechnik fördern. "Die Landwirtschaft in Baden-Württemberg ist sehr kleinteilig. Darum werden Gentechnik-Versuche bei uns unweigerlich zu einer Kontamination der gentechnikfreien Lebensmittelproduktion führen." Daran änderten auch die bisherigen Abstandsregelungen nichts. Der Kabinettsbeschluss des Bundes schreibt 150 m Abstand vor. Nach Auffassung des BUND reicht dieser Abstand als Schutz nicht aus. Das Land Baden-Württemberg bleibe mit seiner Regelung sogar noch unter 100 m. "Wollen Sie so die Verbraucher schützen, Herr Hauk?", fragte Dahlbender und betonte: "Wir brauchen kein Gentechnik-Gesetz, sondern ein wirkungsvolles Regelungswerk, damit Baden-Württemberg gentechnikfrei bleibt. Schließlich ist unser Land nicht nur ein Experimentierfeld für die Forschung, sondern in erster Linie die Heimat von rund zehn Millionen Menschen, die es zu schützen gilt. Diese Aufgabe sollte die Landesregierung endlich ernst nehmen."

Hintergrundinformation: Neben Rheinstetten-Forchheim führen Einrichtungen des Landes Baden-Württemberg Versuche mit genveränderten Pflanzen in Ladenburg, Rhein-Neckar-Kreis, und Oberboihingen, Kreis Esslingen, durch. Private Landwirte haben für 2007 keinen Anbau von genverändertem Mais in Baden-Württemberg angemeldet. Ein Kuriosum ist der Anbau von genverändertem Mais auf vier Quadratmetern im privaten Garten eines Professors der Bundesanstalt für Ernähung in Linkenheim-Hochstetten.

Gentechnikfreie Region Mittlerer Oberrhein

Die Gentechnikfreie Region Mittlerer Oberrhein wird gefördert durch die

Die Koordination der Gentechnikfreien Region hat vorläufig der BUND Mittlerer Oberrhein übernommen